Hausärzte und ihre Teams sollten bei Bluthochdruck-Patienten häufiger den Blutdruck prüfen. Dazu rät Prof. Detmar Jobst vom Institut für Hausarztmedizin der Uni Bonn. Anlass dafür gibt seine Studie in sieben Hausarztpraxen mit 273 Hypertonikern. Eine MFA ermutigte Patienten zu einer Kontrollmessung, wenn diese sich ein Folgerezept abholten.
Dabei fiel auf, dass mehr als jeder dritte (37,4 Prozent) hyperton war (≥ 140/90 mmHg). Ebenso gab ein Drittel der Patienten (32,6 Prozent) an, seine Medikamente vor der Messung nicht eingenommen zu haben.
Zusätzlich werteten die Forscher die letzten zwölf Monate der Patientenakten aus, um den Einzelmesswert mit dokumentierten Blutdruckwerten zu vergleichen. Immerhin bei jedem Vierten enthielt die Akte keinen Messwert. Die ESC-Leitlinie Hypertonie sieht vor, dass bei Werten zwischen 130-139/85-89 mmHg jährlich kontrolliert wird. Im DMP Diabetes soll die Messung mindestens halbjährlich erfolgen.
Eine häufigere Blutdruckkontrolle könne helfen, die Behandlung der Patienten besser zu steuern, folgert Jobst. So könne das Praxisteam bei Folgerezepten die Messung anbieten, diese an den Hausarzt kommunizieren und in der Patientenakte dokumentieren. Bei der Messung könnten Mitarbeiterinnen ebenso die letzte Tabletteneinnahme erfragen, um die Therapietreue zu erfassen.
Quelle: Jobst D et. al. Und wie oft messen Sie Blutdruck? ZfA 2019; 95 (10) 419-423. DOI: 10.3238/zfa.2019.0419-0423