Europäische Gesundheitsbehörde ECDCSteigende Masern-Fallzahlen in der EU befürchtet

Für die kommenden Monate rechnet die EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit weiter steigenden Masernfällen in Europa. Grund sind unter anderem die schlechten Impfquoten in einigen europäischen Ländern. Im Januar und Februar 2024 sind bereits sieben Menschen an der impfpräventablen Erkrankung gestorben.

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu zeitlich begrenzten regionalen bis hin zu bundesweiten Masern-Ausbrüchen.

Stockholm. Fachleute befürchten in der EU einen weiteren Anstieg an Masernfällen. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervor.

Nach mehreren Jahren mit wenigen Fällen habe es 2023 wieder mehr Masern-Meldungen gegebenen. So seien aus 40 von 53 Ländern des EU-Raums und aus wenigstens zehn Ländern der EU/EAA-Region Masern-Ausbrüche berichtet worden. Deutschland war im Jahr 2023 zwar nicht besonderes stark betroffen – auffällig war jedoch, dass die Masern-Inzidenz in der Gruppe der über 30-Jährigen am höchsten war.

Der Trend zu steigenden Infektionszahlen dürfte sich der ECDC zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen, unter anderem wegen unzureichender Impfquoten in einigen Ländern, aber auch wegen einem saisonal bedingten Anstieg sowie Einschleppung von Fällen aus Drittländern.

Im Januar und Februar 2024 seien bereits sieben vom Masernvirus verursachte Todesfälle in der EU gemeldet worden – sechs in Rumänien und einer in Irland, berichtete die ECDC. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, empfiehlt die Gesundheitsbehörde den europäischen Ländern, hohe Impfquoten zu erreichen oder beizubehalten und die Impf-Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.

Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, nannte den Anstieg von Masernfällen “besorgniserregend” und fügte hinzu: “Die gute Nachricht ist, dass es sich um eine Krankheit handelt, die durch Impfungen verhindert werden kann und dass in der EU viele sichere und effektive Impfstoffe erhältlich sind.”

dpa/red

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