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Robert Koch-InstitutHIV-Infektionen: Tief dank Pandemie?

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen liegt so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten, meldet das Robert Koch-Institut. Dabei scheint sich auch der Einfluss der HIV-Präexpositionsprophylaxe anzudeuten.

2021 erhielten in Deutschland 96 Prozent der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion eine antiretrovirale Therapie.

1.800 Menschen aus Deutschland haben sich 2021 neu mit dem HI-Virus infiziert, schätzt das Robert Koch-Institut (RKI). Das sind genau so viele wie im Jahr 2020. Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten, allerdings könnten sich während der Pandemie auch weniger Menschen getestet haben. Die Zahl für 2021 werde daher möglicherweise unterschätzt, so das RKI.

Rund 1.000 Neuinfektionen betrafen die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Etwa 320 Menschen infizierten sich beim intravenösen Drogengebrauch. Bei dieser Gruppe zeigt sich ein deutlicher Anstieg seit 2010 und eine Stabilisierung seit 2019. Auf heterosexuellem Weg infizierten sich im Jahr 2021 rund 440 Menschen. Auch diese Zahl ist seit 2015 relativ konstant.

Der Anteil der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, lag 2021 unverändert bei etwa 96 Prozent. Bei fast allen Behandelten (96 Prozent) verläuft die Therapie erfolgreich, sodass sie nicht mehr infektiös sind (weniger als 200 Viruskopien pro ml Blut).

Seit 2019 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) für Menschen mit substanziellem HIV-Risiko. Auch der Einfluss der PrEP auf das Infektionsgeschehen könne im Kontext der Pandemie zwar nicht verlässlich eingeschätzt werden.

Aber: “Der geschätzte Rückgang von Neuinfektionen seit 2019 deutet auf eine Verhinderung von Neuinfektionen durch PrEP hin”, resümiert das RKI.

Quelle: Epid Bull 47/22

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