Robert Koch-InstitutGrippewelle hat Höhepunkt überschritten

Die ungewöhnliche frühe Grippewelle kommt offenbar zu einem Ende. Wie aus anderen Ländern wurden in dieser Saison auch aus Deutschland vermehrt Infektionen mit invasiven Gruppe-A-Streptokokken mit teils schweren Verläufen gemeldet: Das RKI berichtet drei Todesfälle.

Die Influenza-Aktivität geht seit mehreren Wochen zurück.

Berlin. Die Grippewelle in Deutschland hat nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ihren Höhepunkt überschritten. Das geht aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI vom Mittwochabend hervor. Demnach geht “die Influenza-Aktivität aktuell seit mehreren Wochen zurück”.

Die Grippewelle begann in dieser Saison ungewöhnlich früh – bereits Ende Oktober. Anfang Dezember sprach das RKI von Werten über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen.

Drei Todesfälle durch invasive bakterielle Sekundärinfektion

Die Zahl der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Influenza-Fälle liegt bundesweit in der bisherigen Saison liegt bei über 255.000. Gemeldet wurden 558 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion.

Auch die Zahl von Infektionen mit invasiven Gruppe-A Streptokokken (iGAS) habe zugenommen – mit teils schweren Krankheitsverläufen, berichtet das RKI. Aus Sachsen-Anhalt wurden zum Jahreswechsel drei Todesfälle durch invasive bakterielle Infektionen bei Kindern und Jugendlichen berichtet (siehe auch RKI-Wochenbericht 1/2023).

Allen gemeinsam waren Symptome einer bakteriellen Meningitis und der Nachweis von Influenza-A-Viren. In zwei Fällen wurde in der Blutkultur Streptococcus pyogenes nachgewiesen, in einem Fall Staphylococcus aureus. Hinweise auf Multiresistenzen seien nicht festgestellt worden.

ECDC mahnt zur Wachsamkeit

Eine ungewöhnliche Häufung von iGAS-Infektionen bei Kindern unter zehn Jahren hatten zuvor mehrere europäische Länder gemeldet, die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hatte daher zur Wachsamkeit gemahnt (“Der Hausarzt” berichtete).

Der Anstieg der iGAS-Fälle stehe vermutlich unter anderem in Zusammenhang mit der hohen Zirkulation anderer respiratorischer Viren wie RSV und Influenza. “Koinfektionen von Viren und Streptokokken A können das Risiko für iGAS erhöhen”, erinnert die Behörde. Zudem würden Infektionen, die in den Pandemiejahren ausgeblieben sind, nachgeholt.

dpa/red

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