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ReisemedizinUSA: Hepatitis A-Ausbruch besorgt Experten

Nach zwei Jahren Pandemie zieht es die Menschen wieder in die Ferne. Reisende sollten dabei das Risiko im Blick haben, sich mit landestypischen Erregern zu infizieren. Zu diesen zählt in den USA Hepatitis A. Bei Ausbrüchen in diesem und im vergangenen Jahr gab es auch Todesfälle.

Urlaub in den USA? Dann sollte eine Impfung gegen Hepatitis A erwogen werden.

Düsseldorf. Mit Hepatitis A-Viren haben sich in den USA Anfang dieses Jahres Gäste eines italienischen Restaurants im County Montgomery (Bundesstaat Pennsylvania) infiziert. Von den zehn Personen, bei denen sich die Infektionen bestätigt hatten, sind drei Menschen verstorben, berichtet das Centrum für Reisemedizin CRM.

Seit Dezember letzten Jahres steigen demnach auch die Fallzahlen in der Stadt Roanoke (Bundesstaat Virginia), von dort wurden 31 Erkrankungen gemeldet. Diese Infektionen stehen nicht in Zusammenhang mit einem Ausbruch Ende September 2021, bei dem 49 Menschen erkrankten und vier verstarben. Quelle des Ausbruchs waren damals mehrere Filialen der Restaurantkette Famous Anthony’s.

Vermehrt Übertragung von Mensch zu Mensch

Die Übertragungswege erfolgen über verunreinigte Nahrung, Getränke und Trinkwasser. Besonders häufig sind Muscheln, Austern und Krebstiere die Ursache. Doch nach Angaben der US-Behörde Centers for Control Disease and Prevention (CDC) nehmen seit 2016 vermehrt landesweite Ausbrüche zu, bei denen der Übertragungsweg von Mensch zu Mensch erfolgt.

„Betroffen sind vorwiegend obdachlose und suchtkranke Personen. Die Infektionen unter Männern, die Sex mit dem gleichen Geschlecht praktizieren, sind ebenfalls gestiegen, und stellen eine hohe Ansteckungsgefahr dar“, erläutert Professor Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.

Inzwischen wurden aus 37 US-Bundesstaaten 43.917 Infektionen und 419 Todesfälle gemeldet. Besonders betroffen sind Kentucky, Florida, Ohio, Tennessee, Georgia, Alabama und Indiana, meldet das CRM. In den überwiegend im Westen liegenden Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Colorado, Idaho, Nevada, New Mexico, Utah, Massachusetts und West Virginia wurden die Ausbrüche für beendet erklärt.

Erste Symptome: Grippegefühl, Fieber, Übelkeit

Grundsätzlich tritt Hepatitis A besonders in Regionen mit unzureichenden Hygienebedingungen vermehrt auf. Auch in den beliebtesten Reiseländern der Deutschen rund um das Mittelmeer wie Spanien, Griechenland und die Türkei ist das Risiko für Hepatitis A um bis zu 50 Prozent erhöht.

„Aber auch bestimmte Berufsgruppen, die mit menschlichen Ausscheidungen in Kontakt kommen, wie medizinisches Personal, Laboranten, Polizei und Feuerwehr müssen besonders auf Hygienemaßnahen achten und sich impfen lassen,“ erinnert Jelinek.

Die Erkrankung beginnt mit Grippegefühl, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Nach einigen Tagen wird in den meisten Fällen der Urin dunkel und der Stuhl hell, schließlich entwickelt sich die typische Gelbfärbung der Haut.

Lebensbedrohlich für Menschen mit Lebererkrankung

Der weitere Verlauf ist unterschiedlich schwer. Gelegentlich kommt es bei Erwachsenen zu schwereren und länger anhaltenden Krankheitsbildern (bis zu einigen Monaten). Für Menschen mit Leber- oder anderen Grunderkrankungen kann die Hepatitis A jedoch lebensbedrohlich werden, ein tödliches Leberversagen ist allerdings selten. Mit dauerhaften Schäden ist nach überstandener Infektion nicht zu rechnen.

„Deshalb ist es so wichtig, sich vor einer Reise in Länder und Gebiete mit Hygieneproblematik gegen Hepatitis A impfen zu lassen, und den Verzehr von Schalentieren möglichst zu meiden. Sogar bei Last-Minute-Reisen kann diese Impfung noch am Abreisetag erfolgen und schützen“, erläutert Professor Jelinek.

Nach der ersten Impfung erfolgt die zweite nach sechs bis zwölf beziehungsweise 18 Monaten (je nach Zusammensetzung des Serums der Hersteller). Nach der Grundimmunisierung hält der Impfschutz mindestens 25 bis 40 Jahre.

red

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