Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat im Epidemiologischen Bulletin 14/2021 Empfehlungen zu Reiseimpfungen veröffentlicht. Diese umfassen neben allgemeinen Aspekten auch Besonderheiten, die bei bestimmten Personengruppen zu beachten sind.
Dazu zählen zum Beispiel Migranten, die Freunde oder Verwandte im Ausland besuchen. Bei ihnen kann der STIKO zufolge das Risiko für Tollwut oder eine Meningokokken-Erkrankung höher sein als bei Touristen.
Zudem thematisiert die Veröffentlichung Impfungen bei Schwangeren und Stillenden, Kleinkindern, älteren Reisenden, Reisenden mit Grunderkrankungen (mit oder ohne Immundefizienz) sowie bei Personen mit Langzeitaufenthalt und Katastrophenhelfern.
Die reisemedizinischen Impfungen werden mit ihren jeweiligen Indikationsstellungen zunächst kompakt aufgeführt und anschließend detailliert beschrieben.
Die Empfehlungen beinhalten zudem eine ausführliche Ländertabelle, die eine rasche Orientierung zu den im jeweiligen Land vorkommenden impfpräventablen Erkrankungen ermöglicht und dabei zwischen Impfungen für alle Reisenden, Impfungen bei bestimmten Risiken und Impfungen mit Nachweispflicht unterscheidet.
Die STIKO betont aber, dass die Tabelle nicht ohne eine individuelle Risiko-Nutzen-Bewertung unter Berücksichtigung aller Faktoren einzusetzen sei. Zu diesen Faktoren zählten vor allem individuelle Voraussetzungen des Reisenden einschließlich eventueller Vorerkrankungen und besonderer gesundheitlicher Risiken sowie Reiseroute, Reisedauer und Reisestil.
Auch aktuelle epidemiologische Entwicklungen wie Ausbruchsgeschehen und Reisewarnungen müssten Ärzte zum Zeitpunkt der Reiseimpfberatung beachten.