Neutralisationstests zufolge könnte die Covid-Impfung auch die Immunantwort gegen verbreitete Erkältungs-Coronaviren positiv beeinflussen. Dadurch könnten Häufigkeit und Dauer solcher Atemwegsinfektionen reduziert werden, berichten Forscher der Universität Ulm.
Das Team hat in einer kleinen Studie Blutproben von 24 Personen untersucht. Die erste Blutabnahme erfolgte vor einer Kreuzimpfung mit den Vakzinen von AstraZeneca und Biontech/Pfizer; die zweite zwei Wochen nach der Grundimmunisierung. Im Labor wurden die Proben auf ihre Neutralisationsfähigkeit gegenüber verschiedenen Coronaviren (hCoV-OC43, hCoV-NL63 und hCoV-229E) hin untersucht.
Wirkung steigert sich um das 1,5- bis 4-Fache
Die Tests zeigten, dass schon vor der Covid-Impfung eine starke Immunität gegen hCoV-OC43 bestand und häufig auch gegen hCoV-NL63 – sowie eine lediglich moderate gegen hCoV-229E. Nach der Kreuzimpfung steigerte sich die Wirkung um das 1,5- bis 4-Fache.
Auch die Neutralisationsfähigkeit gegen die hochpathogenen Viren SARS-CoV-1 und MERS-CoV wurde mit Pseudoviren überprüft. Ergebnis: Während die Immunzellen SARS-CoV-1 inaktivieren konnten, gelang das bei MERS-CoV nicht.
Quellen: 1. Universität Ulm, 2. DOI: 10.1093/cid/ciac057