In Hausarztpraxen in Baden-Württemberg soll die Priorisierung für alle Impfstoffe aufgehoben werden. Dies solle nach einem gemeinsamen Beschluss des Sozialministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg ab kommendem Montag (17.) gelten, wie das Ministerium Medienberichten zufolge bestätigte.
Bundesweit ist die Priorisierung bislang nur bei den Vektorimpfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson aufgehoben; bei Biontech/Pfizer und Moderna müssen sich auch Praxen weiter an die offizielle “Reihenfolge” halten. Zuletzt hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Aussicht gestellt, dass die Priorisierung flächendeckend im Juni fallen könnte.
Hausärzteverband begrüßt Ende der Priorisierung
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg jedoch dürfen ab dem 17. Mai selbst priorisieren. Sie können alle Personen über 16 beziehungsweise 18 Jahren – je nach Zulassung – impfen, sofern Impfstoff verfügbar ist.
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg begrüßt die Aufhebung der Priorisierung. “Die Hausärztinnen und Hausärzte kennen ihre Patienten und können am besten einschätzen, wer auf Grund von Vorerkrankungen oder betreuender Familienangehöriger eine Impfung benötigt”, erklärt Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden Württemberg. Viele Praxen hätten Wartelisten für ihre Patienten, die jetzt ohne Rücksicht auf die Priorisierung abgearbeitet werden könnten.
“Wenn jetzt noch der gewünschte und bestellte Impfstoff in den Praxen ankommt, können wir einen großen Schritt in Sachen Impfung machen”, betont Dietsche.
Impfzentren impfen gesamte Prio-Gruppe 3
Zeitgleich wird in den Baden-Württemberger Impfzentren für die gesamte Prioritätengruppe 3 geöffnet, hieß es am Mittwoch (12. Mai) weiter. Dazu zählen auch diejenigen, die aus beruflichen Gründen eine Impfberechtigung erhalten.