Was sind die Risikofaktoren für eine Pneumokokken-Infektion bei Älteren? Diese Frage hat sich ein US-Forschungsteam gestellt und auf der Suche nach einer Antwort 183 Seniorinnen und Senioren über 60 Jahre, die in 93 Haushalten ohne Kinder lebten, über zwei Herbst-/Winter-Saisons beobachtet.
Über jeweils zehn Wochen gaben die Teilnehmenden alle zwei Wochen eine Speichelprobe ab, zudem wurden ihre sozialen Aktivitäten und ihr Gesundheitsstatus abgefragt. Die Speichelproben wurden anschließend mittels PCR auf Pneumokokken-DNA hin untersucht.
Ergebnis: Insgesamt wurde bei 31 der 183 Personen (16,8 Prozent) mindestens einmal in den beiden Untersuchungszeiträumen Pneumokokken-DNA nachgewiesen. Das Risiko für einen positiven Pneumokokken-Nachweis war dabei bei Senioren, die Kontakt mit Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren hatten, deutlich höher als bei Senioren ohne Kontakt zu Kindern (9,4 versus 2,3 Prozent).
Dieses Risiko fiel noch höher aus, wenn die Kinder jünger waren: Bei Kontakt mit Kindern unter fünf Jahren lag das Risiko bei 14,3 Prozent, bei Kontakt mit Kindern zwischen fünf und neun Jahren bei 13 Prozent.
Fazit für die Praxis: Die STIKO empfiehlt die Pneumokokken-Impfung allen Personen über 60 Jahre, die Impfquote ist allerdings gering: Laut aktuellen Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen liegt die Pneumokokken-Impfquote bei über 60-Jährigen bei 46 Prozent [1]. Auffällig niedrig ist die Impfquote mit 13 Prozent demnach bei den 60- bis 64- Jährigen – also bei Personen, die als Großeltern am ehesten Kontakt zu unter 5-Jährigen haben.
Quellen: