Brüssel. Die EU-Kommission hat am heutigen 23. August die EU-Zulassung der MRNA-Vakzine mResvia® gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) des Herstellers Moderna bekanntgegeben. Damit folgt die Kommission einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA vom Juni dieses Jahres.
mResvia® ist der erste mRNA-Impfstoff, der in der EU für eine andere Krankheit als COVID-19 zugelassen wurde.
Die Vakzine kann an Senioren ab 60 Jahren verimpft werden, in einer Phase-III-Studie hatte der Impfstoff in dieser Altersklasse eine Schutzwirkung von 83,7 Prozent gegen RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege gezeigt. Das berichtete der Hersteller anlässlich der positiven EMA-Empfehlung.
Die Zulassung von mResvia® erfolgt vor der Herbst-/Wintersaison, in der Atemwegsinfektionen wie RSV in der gesamten EU einen Höhepunkt erreichen, berichtet die EU-Kommission. Nun müssten die nationalen Behörden in den einzelnen Mitgliedstaaten entscheiden, ob und wie sie den Impfstoff im Einklang mit ihren nationalen Impf-Plänen verwenden.
Erst vor Kurzem hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) eine RSV-Impfempfehlung herausgegeben (“Der Hausarzt” berichtete). Darin rät sie bei allen Menschen ab 75 Jahren sowie bei Personen mit Risikofaktoren für eine schwere Erkrankung bereits ab 60 Jahren zur RSV-Impfung. Diese sollte einmalig vor der RSV-Saison verabreicht werden.
Eine Einschätzung der STIKO-Empfehlung für die Praxis finden Sie in unserem Link-Tipp (s. Kasten links)
Auch die STIKO hat in ihrer RSV-Impfempfehlung den neuen mRNA-Impfstoff bereits erwähnt: “Der in der Zulassung befindliche mRNA-Impfstoff (mResvia®, Moderna) ist nicht Gegenstand dieser Empfehlung. Die Evidenzaufarbeitung dieses Impfstoffs ist schnellstmöglich nach EU-Zulassung geplant”, heißt es im Epid Bull 32/24. Die STIKO dürfte sich hierzu also demnächst äußern.