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Corona-ImpfungEMA lässt Moderna für Jugendliche zu

Die EMA gibt grünes Licht für den Einsatz des Moderna-Impfstoffs auch für 12- bis 17-Jährige. Damit stehen zwei Vakzinen zur Verfügung - bei noch immer eher zurückhaltender Einschätzung der STIKO. Wächst jetzt der Druck?

Geimpftes Mädchen: Für die Corona-Impfung von Jugendlichen stehen künftig zwei Stoffe zur Auswahl.

Amsterdam. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat sich für die Zulassung eines zweiten Corona-Impfstoffes für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. Das Präparat des US-Herstellers Moderna kann nach der EMA-Empfehlung auch 12- bis 17-Jährigen gespritzt werden. Studien belegten, dass der Impfstoff ebenso sicher und verträglich sei wie bei Erwachsenen, teilte die EMA am Freitag (23. Juli) mit.

Der Schutz vor einer Covid-Erkrankung lag in den Studien demnach bei 100 Prozent.  Die EMA-Experten hatten die Daten geprüft und nun positiv bewertet. Die EU-Kommission muss der Zulassung noch zustimmen, was als Formsache gilt.

Wichtig in der Praxis: Ebenso wie Erwachsene sollen laut EMA auch Minderjährige mit zwei Injektionen im Abstand von vier Wochen geimpft werden.

Ministerium: “Schnell Impfangebot machen”

Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin begrüßte die Entscheidung der Behörde. Auf Twitter nannte das Ministerium sie eine gute Nachricht. “Die Länder können Kindern und Jugendlichen, die geimpft werden wollen, so noch schneller ein Impfangebot machen.”

Nach wie vor empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Der Deutsche Hausärzteverband hatte vor diesem Hintergrund das schnelle Vorpreschen der Politik mit entsprechenden Ankündigungen von Impf-Angeboten für Junge kritisiert.

Das Präparat von Moderna ist damit der zweite Corona-Impfstoff, der auch jungen Menschen verabreicht werden darf. Ende Mai war das Präparat von Pfizer/Biontech auch für 12- bis 17-Jährige zugelassen worden.

Kinder und Jugendliche erkranken zwar vergleichsweise selten an Covid-19. Aber nach Ansicht der Experten der EMA sind dennoch die Vorzüge einer Impfung höher einzuschätzen als mögliche Risiken vor allem bei den Jüngeren mit Vorerkrankungen und daher erhöhtem Risiko.

Nur milde Nebenwirkungen beobachtet

Die Wirksamkeit von Spikevax war nach Angaben der EMA in einer umfangreichen Studie mit mehr als 3700 Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren untersucht worden. Daraus werde deutlich, dass das Präparat ebenso wirksam sei wie bei jungen Erwachsenen ab 18 Jahre. Der Hersteller selbst hatte zuvor in den USA den Impfstoff bei etwa 2500 Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren geprüft. Die Wirksamkeit lag dabei nach Angaben des Unternehmens bei 100 Prozent.

Auch die Experten der EMA bestätigten nun, dass das Präparat ebenso sicher und verträglich sei wie bei Erwachsenen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehörten Schmerzen und Schwellung an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Fieber. Die Symptome seien aber meist mild und würden nur wenige Tage andauern.

Die bei Erwachsenen festgestellten sehr seltenen Nebenwirkungen wie Myokarditis konnten den Experten zufolge angesichts der geringen Zahl der Versuchspersonen zwar nicht festgestellt werden. Doch gebe es keinen Zweifel an der Sicherheit des Präparates. Die Kontrolle auf mögliche Nebenwirkungen wird aber dauerhaft fortgesetzt, erklärte die EU-Behörde.

Steigt der Druck auf die STIKO?

Die Entscheidung der EMA könnte den Druck auch auf deutsche Behörden erhöhen. Bisher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Doch angesichts der steigenden Infektionszahlen und der raschen Ausbreitung der Delta-Variante drängen Politiker auf eine Erweiterung der Empfehlung.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) äußerte die Hoffnung, dass die STIKO ihre Empfehlung erweitern werde. Mit der erwarteten Zulassung des Moderna-Impfstoffs seien dann “zwei hochwirksame Präparate auf dem Markt, mit denen wir unsere Impfkampagne auf weitere, bisher von der Impfung weitgehend ausgeschlossene Bevölkerungsgruppen, ausweiten können”, sagte der Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (24.7.).

Quelle: dpa

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