Künftig sollen Männer und Frauen ab 60 Jahren den Totimpfstoff gegen Herpes zoster (HZ) erhalten. Das hat die Ständige Impfkommission (STIKO) Mitte Dezember beschlossen.
Ab 50 Jahren können Personen mit Immunschwäche oder einer Grunderkrankung (etwa chronisch entzündliche Darmerkrankung, COPD, Asthma oder Diabetes) geimpft werden. Die gesetzlichen Kassen tragen die Kosten erst, wenn die Schutzimpfungsrichtlinie geändert wurde. Impflinge erhalten zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten intramuskulär.
Modellrechnungen der STIKO zeigen, dass bei einer Impfquote von 35 Prozent und einem Impfalter ab 60 Jahren 15 Personen geimpft werden müssen, um einen HZ-Fall zu verhindern.
Über alle Gruppen ab 50 betrage die Wirksamkeit bei HZ 92 Prozent (95% KI 89-94). Die Wirkung sinkt mit steigendem Alter (97 Prozent bei den 50- bis 59-Jährigen, 90 Prozent ab 70 Jahren). Noch wenige Daten lägen zur Wirkdauer vor. Erste Studien deuteten an, dass der Schutz ab dem vierten Jahr bei um die 88 Prozent bleibt.
Ebenso schütze die Impfung vor postherpetischer Neuralgie (PHZ) (82 Prozent; 95% KI 64-91; Personen ab 50 Jahren). Signifikant sei dies aber nur bei den 70- bis 79-Jährigen (87 Prozent; 95% KI 63-95). Dies liege daran, dass es insgesamt nur sehr wenige Fälle und in den anderen Altersgruppen zu wenige Teilnehmer gab, so die STIKO.
Die Impfung sei sicher. Es habe kein Signal für schwere Nebenwirkungen gegeben. Aber jeder Zehnte klage über Lokalreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Rötung und Schwellung sowie systemische Reaktionen wie Fieber oder Müdigkeit. Dies dauere aber nur ein bis zwei Tage.
Die STIKO stützt sich vor allem auf die Zulassungsstudien ZOE-50 und ZOE-70 des Herstellers. Für die Analysen zum Schutz vor HZ sei die Qualität der Evidenz hoch, gegen PHZ niedrig und zur Sicherheit des Impfstoffs moderat.
Quelle: RKI. Epid. Bulletin 50/2018