Rückenschmerzen sind häufig, aber meist harmlos. Bei der differentialdiagnostischen Abklärung geht es aber primär darum, eine entzündliche Erkrankung, genauer gesagt, die axiale Spondyloarthritis (axSpA), die früher als Morbus Bechterew bezeichnet wurde, nicht zu übersehen. Typisch sind anhaltende nächtliche Rückenschmerzen und eine Erhöhung der Entzündungsparameter. „Bei diesem Krankheitsbild gilt es, den Entzündungsprozess möglichst rasch effektiv zu stoppen, um destruktive Veränderungen an den Knochen zu verhindern“, so Prof. Martin Rudwaleit, Bielefeld. Dafür stehen heute neben NSRA auch moderne Biologika nämlich TNF-α-Inhibitoren und der IL-17-Inhibitor Secukinumab (Cosentyx®) zur Verfügung.
Für den monoklonalen Antikörper wurden beim diesjährigen Europäischen Rheumatologen-Kongress (EULAR) neue überzeugende Daten präsentiert. Bei therapienaiven Patenten mit einer Röntgen-negativen axSpA führte Secukinumab zu einer signifikanten und anhaltenden Verbesserung der Krankheitsaktivität und der Symptomatik. Eine Abnahme der Symptomatik um mindestens 50% fand sich in der Secukinumab-Gruppe bei 42% nach 16 Wochen aber nur bei 29% unter Placebo. Nach 52 Wochen waren die Vergleichswerte 40% vs. 20%. Auch objektive Entzündungszeichen wie Sakroiliakalgelenksödeme wurden durch den Antikörper signifikant reduziert (PREVENT-Studie).
Auch die Psoriasis-Arthritis geht oft mit einer axialen Beteiligung einher. Im Rahmen der MAXIMISE-Studie wurde deshalb auch bei dieser Erkrankung die Wirksamkeit von Secukinumab untersucht. Auch hier fand sich eine signifikante Verbesserung nicht nur der Hautsymptome, sondern auch der axialen Gelenksymptomatik. Und bei einem direkten Vergleich der beiden Biologika Adalimumab und Secukinumab zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Wirksamkeit, doch die Therapie mit Adalimumab wurde häufiger abgebrochen.
Quelle: Virtuelle Post EULAR-Pressekonferenz: „Neue Erkenntnisse in der Rheumatologie: Wo stehen wir in der Therapie mit Secukinumab?“. 9.6.2020, Veranstalter: Novartis Pharma GmbH