94.600 Schwangerschaftsabbrüche gab es in Deutschland im Jahr 2021, das ist ein Rückgang um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Beginn der Erfassung durch das Statistische Bundesamt im Jahr 1996 wurden noch nie zuvor so wenige Abbrüche erfasst.
Eine eindeutige Ursache für den Rückgang im Jahr 2021 sei nicht zu erkennen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Schon im Pandemiejahr 2020 habe es einen Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche gegeben, dieser sei aber mit 0,9 Prozent deutlich geringer ausgefallen.
96 Prozent der im Jahr 2021 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche – etwa jede Zweite – wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 32 Prozent wurde das orale Mittel Mifegyne® verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, und zwar zu 81 Prozent in gynäkologischen Praxen sowie zu 16 Prozent ambulant in einem Krankenhaus.