Jeder in der Praxis tätige Gastroenterologe kennt das Problem der unscharfen oder zu großzügigen Indikation und der zu häufig veranlassten Kontroll-Endoskopien. Wenn die Überweisung zum Gastroenterologen zur Durchführung einer Endoskopie aber einmal ausgestellt wurde, dann ist es oft schwierig, den Patienten davon zu überzeugen, dass die Endoskopie, auf die er sich bereits eingestellt hat, nun doch nicht erforderlich ist. Viele Patienten reagieren auf diese Mitteilung, dass keine Indikation zur geplanten Endoskopie besteht, mit Unverständnis und fürchten, dass ohne guten medizinischen Grund von der Endoskopie abgesehen wird, ihnen also aus finanziellen Gründen eine womöglich lebenswichtige Untersuchung vorenthalten wird. So kann es durchaus passieren, dass Endoskopien entgegen der leitliniengerechten Empfehlungen durchgeführt werden.
EndoskopienWann gastroenterologische Endoskopien sinnvoll sind
Im Jahr 2017 wurden über die Kassenärztlichen Vereinigungen mehr als 1,8 Millionen Koloskopien abgerechnet, davon 466.000 Früherkennungskoloskopien. Im Zehn-Jahreszeitraum von 2007 bis 2017 ist ein Zuwachs von fast 33 Prozent* zu beobachten. Es ist daher wichtig, mit der Ressource "Endoskopie" sorgfältig umzugehen.
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