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Divertikelkrankheit/DivertikulitisS3-Leitlinie zur Divertikulitis

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie haben eine S3-Leitlinie zur Divertikelkrankheit und Divertikulitis veröffentlicht.

Diese hilft unter anderem bei der Wahl der Therapieform: Laut Leitlinie stellt eine unkomplizierte Divertikulitis im Regelfall keine Indikation für eine Operation dar, anders ist dies bei komplizierten und wiederkehrenden Verläufen.

Unkomplizierte Verläufe können bei entsprechender Betreuungsintensität ambulant behandelt werden, komplizierte und Risikopatienten bedürfen der Hospitalisierung. Für die Klassifizierung des jeweiligen Krankheitsfalls empfehlen die Autoren die “Classification of Diverticular Disease” (CDD).

Bei der konservativen Therapie liegt der Fokus auf der Indikation für Antibiotika: Diese seien gleichsam reflexhaft über viele Jahre bei jedem Verdacht auf eine akute Divertikelkrankheit großzügig verabreicht worden, so die Autoren.

Nun haben sich die Empfehlungen als Folge großer Studien grundlegend geändert: Bei unkomplizierten Typen einer Divertikelkrankheit ohne besondere Risikoindikatoren habe die Therapie mit systemisch wirksamen Antibiotika über mehr als eine Woche keine Vorteile gezeigt. Die Leitlinie schlägt neue Risikoindikatoren für eine Antibiotikatherapie vor.

In der klinischen Praxis werden häufig Mesalazin, Rifaximin, Probiotika und diätetische Ergänzungen angewandt, auch wenn keine Zulassungen vorliegen und sich die Evidenz für diese Therapien nicht wesentlich verbessert hat.

Für einzelne Indikationen haben sich den Autoren zufolge kleine Fortschritte ergeben: So scheine es unter Mesalazin für Patienten mit symptomatischer unkomplizierter Divertikelkrankheit gewisse Wirkungen zu geben, während dieselbe Substanz, ähnlich wie Rifaximin oder Probiotika, zur Rezidivprophylaxe bei rekurrierender Divertikulitis nicht eingesetzt werden sollte.

Einzig Änderungen in der Lebensführung, Diät, körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion könnten hier empfohlen werden.

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