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Hausarzt MedizinFür junge Patienten mit milder Hypertonie ist Kaffee ungünstig

Die Prävention kardialer Erkrankungen gehört zu den ureigensten Aufgaben des Hausarztes. Dabei geht es vorrangig um die Beurteilung des individuellen kardiovaskulären Risikos und die Motivation für notwendige Veränderungen des Lebensstils.

In wieweit Kaffeegenuss den Blutdruck und das kardiovaskuläre Risiko ungünstig beeinflusst, darüber wird seit vielen Jahren intensiv und kontrovers diskutiert. Jetzt konnte in einer Studie gezeigt werden, dass bei jüngeren Patienten bis 45 Jahre mit einer milden Hypertonie ein regelmäßiger starker Kaffeegenuss das kardiovaskuläre Risiko signifikant erhöht.

Aufgenommen in diese Studie, die über 12 Jahre lief, wurden 1.201 stoffwechselgesunde Patienten in einem Alter zwischen 18 und 45 Jahren mit einer milden Hypertonie (Stadium I: systolischer Blutdruck 140-159 mm Hg, diastolischer Blutdruck 90-99 mm Hg). Was die Menge betrifft, so wurde unterschieden zwischen solchen ohne, mit mäßigem (1 bis 3 Tassen Kaffee täglich) und mit starkem Kaffegenuss (4 und mehr Tassen Kaffee täglich). Dabei zeigte sich eine lineare Korrelation zwischen der Kaffeemenge und der Notwendigkeit für eine antihypertensive medikamentöse Therapie.

Darüber hinaus entfaltete Kaffee auch einen ungünstigen metabolischen Effekt im Hinblick auf die Dia-betesmanifestation, d.h. es zeigte sich ein deutlicher Anstieg bei der Manifestation eines Prädiabetes, wobei aber nur Patienten betroffen waren, die als „slow caffein metabolizer“ identifiziert werden konnten und viel Kaffee tranken. Die ungünstigen Effekte des Kaffeegenusses auf den Blutdruck und den Glukose-Stoffwechsel führten auch zu einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos.

Quelle: Europäischer Kardiologenkongress, London, 29.8. bis 2.9.2015

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