Traumatische Erlebnisse in der Vorgeschichte gehen mit einer erhöhten Prävalenz von chronischen Schmerzzuständen einher. Dies gilt auch für den nicht-spezifischen Rückenschmerz. Bei betroffenen Patienten finden sich häufig psychosoziale Stressoren wie frühkindliche psychische Traumatisierungen. Solche haben einen nachgewiesenen Einfluss auf die biologischen und psychologischen Prozesse der Schmerzwahrnehmung und tragen somit zur Entstehung und Aufrechterhaltung von nicht-spezifischen Rückenschmerzen bei. Sie graben sich tief in das Gedächtnis als "traumatisch-gefährliche Situationen" ein.
Im Rahmen einer Studie wurde die Bedeutung von fünf unterschiedlichen Arten von frühkindlicher Stresserfahrung untersucht:
▪ emotionaler Missbrauch
▪ körperlicher Missbrauch
▪ sexueller Missbrauch
▪ emotionale Vernachlässigung
▪ körperliche Vernachlässigung.
Spezifische Veränderungen in der somatosensorischen Funktion fanden sich vorwiegend bei emotionalem und sexuellem Missbrauch und zwar in Form einer verminderten Druckschmerzschwelle am Rücken.
Quelle: Deutscher Schmerzkongress, 19.-22.10.2016 in Mannheim