Sowohl die ambulante gynäkologische als auch die hausärztliche Versorgung ist für Frauen mittleren und höheren Alters erschwert. Frauen über 49 Jahre suchen deutlich seltener eine gynäkologische Facharztpraxis auf, obwohl es auch nach Ende der Gebärfähigkeit weiterhin gynäkologische Beschwerden und Vorsorgeangebote gibt.
Die jährlichen Besuche beim Hausarzt bleiben in der Altersgruppe jedoch unverändert hoch und möglicherweise wird der eine oder andere gynäkologische Beratungsanlass auch dort geklärt – genaue Zahlen und Erkenntnisse liegen dazu aber nicht vor.
Das Versorgungsforschungsprojekt "Frauen 5.0" will die gynäkologische Versorgungslage dieser Patientinnen aus allen Perspektiven erfassen: Aktuell werden dazu niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Hausärztinnen und Hausärzte in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern postalisch befragt. Anschließend werden Patientinnen zu ihrer Perspektive interviewt.
Auf der Grundlage dieser Daten wird gemeinsam mit allen Beteiligten in Fokusgruppen und Diskussionsrunden ein Konzept entwickelt, das als Modell für eine gemeinsame und effektive Versorgung von Frauen über 49 Jahre erprobt werden soll.
Das Projekt leitet Dr. med. Lorena Dini, MScIH, Institut für Allgemeinmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Weitere Informationen online auf frauen50.charite.de
Forschen für die Zukunft
Der Innovationsfonds der Bundesregierung fördert Projekte, die die Gesundheitsversorgung zukünftig verbessern könnten. Darunter sind eine ganze Reihe an Forschungsvorhaben, die durch Allgemeinmediziner geleitet oder maßgeblich mitgetragen werden.