Einfach verständliche Lebensmittelkennzeichnungen wie eine “Ampel” sowie Preiserhöhungen auf Süßgetränke können helfen, den Konsum von Limonaden und Cola zu reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein Cochrane Review. Die Autoren sichteten mehr als 10.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen und identifizierten so 58 Studien aus 14 Ländern zur Frage, welche Maßnahmen helfen können, den Süßgetränkekonsum zu senken. Mehr als eine Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen teil.
In den Studien fanden die Cochrane-Autoren eigenen Angaben zufolge “wissenschaftliche Belege” für positive Effekte der Verhältnisprävention: So könnten auch die Verringerung des Angebots von Süßgetränken in Schulen oder die bessere Vermarktung von gesünderen Getränken in Supermärkten wichtige Schritte sein. Review-Erstautor Peter von Philipsborn sieht in den Ergebnissen “unmittelbare Relevanz für die Politik in Deutschland”. Die große Koalition will in diesem Jahr ein Modell für eine Nährwertkennzeichnung vorschlagen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) war jüngst jedoch in Kritik geraten, dies nicht ausreichend voranzutreiben.
Quelle: Philipsborn P. et al. Environmental interventions to reduce the consumption of sugar-sweetened beverages and their effects on health. Cochrane Database of Systematic Reviews 2019, Issue 6. Art. No.: CD012292.