Im März sind die überarbeiteten Reanimationsleitlinien des European Resuscitation Council (ERC) erschienen, nun steht auch die deutschsprachige Übersetzung zur Verfügung.
Zentrale Aussagen zur Durchführung einer Wiederbelebung und zur Postreanimationsbehandlung hat der ERC weitgehend beibehalten. Dabei konnte er viele Empfehlungen durch neue Literatur und aktuelle wissenschaftliche Evidenz noch besser begründen. Neu hinzugekommen sind die Kapitel “Epidemiologie” und “Systeme, die Leben retten”.
Die Kenntnisse dazu seien in den letzten fünf Jahren erheblich gewachsen, so der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC). “Systeme, die Leben retten” rückt Themen wie Laienreanimation, Telefonreanimation, die Schülerausbildung in Wiederbelebung und Ersthelfersysteme (zum Beispiel durch Apps) deutlich mehr in den Vordergrund.
Hierbei besteht in Deutschland laut GRC noch Handlungsbedarf: So zeigt das Kapitel “Epidemiologie”, dass Deutschland im europäischen Vergleich mit einer Laienreanimationsquote von 40,2 Prozent gerade mal im Mittelfeld liegt – der europäische Durchschnitt beträgt 58 Prozent.
Dem GRC zufolge führt der entscheidende Weg zu mehr Überleben nicht primär über Medikamente und Geräte, sondern über mehr ausgebildete Ersthelfer, intelligente Alarmierungssysteme für Ersthelfer und eine deutliche Zunahme der Laienreanimation.
Die deutsche Übersetzung der Leitlinien finden Sie unter: www.hausarzt.link/mrJ7B