Hochschule München Klarsichtmasken schützen nicht vor Infektionen

Forscher der Hochschule München haben die Eignung von Klarsichtmasken als Mund-Nase-Bedeckung untersucht. Demnach bieten die Masken keinen wirksamen Schutz vor Infektionen.

Laut Forschern der Hochschule München können die Aerosole unter den Klarsichtmasken austreten und sich dann unkontrolliert ausbreiten.

München. Klarsichtmasken zur Mund-Nase-Bedeckung eignen sich nicht für den Infektionsschutz. Das ergab eine Studie der Hochschule München.

Die Forscher testeten die Klarsichtmaske eines süddeutschen Herstellers, welche laut Studienleiter sehr verbreitet ist und zunehmend auch in Schulen und Kitas zum Einsatz kommt. Mit ihrem Versuchsaufbau untersuchten sie, wie die Maske die Ausbreitung von Aerosolen beeinflusst. Dabei testeten sie die Maske unter realistischen und praxisnahen Bedingungen und berücksichtigten typische Alltagssituationen.

Kein wirksamer Schutz

Die Versuche ergaben, dass die Aerosole unter den Klarsichtmasken austreten und sich dann unkontrolliert ausbreiten können. Laut den Wissenschaftlern bieten diese Masken daher keinen wirksamen Schutz vor Infektionen. Vor allem in geschlossenen Räumen, wie zum Beispiel in Schulen, Kitas, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln, sei von der Verwendung solcher Masken dringend abzuraten.

Bayern lässt Klarsichtmasken nicht mehr gelten

In Bayern gelten die durchsichtigen Masken deswegen nicht mehr als ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung, etwa an Orten, an denen Maskenpflicht herrscht. Das teilte das Bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag (10.12.) mit.

Klarsichtmasken aus Kunststoff, auch wenn sie eng anlägen, entsprächen nicht den Vorgaben zur Vermeidung von Aerosolen, erklärte das Ministerium. Die Masken seien damit den Kunststoffvisieren gleichzustellen, die die Regierung schon seit längerer Zeit nicht gelten lässt.

Von Anfang an umstritten

Die oft nach unten und zur Seite offenen Klarsichtmasken sind seit einigen Monaten auf dem Markt und von Anfang an umstritten. Befürworter halten sie für günstiger, weil sie das Erkennen von Mimik um die Mundpartie des Trägers erlauben. Einige Schulen und andere Einrichtungen hatten die Masken sogar zeitweise ausdrücklich empfohlen.

Quelle: Pressemitteilung der Hochschule München vom 08.12.2020

Mit Material von dpa/lby

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