Forscher untersuchten in Schweden, ob sich kardiorespiratorische Fitness und Muskelstärke in jungen Jahren auf den Schweregrad einer Covid-19-Erkrankung im späteren Leben auswirken.
In die prospektive, Datenbank-basierte Kohortenstudie bezogen sie 1.559.187 Männer ein, die zwischen 1968 und 2005 mit einem Durchschnittsalter von 18,3 Jahren zum Militärdienst eingezogen und dazu auf Fitness und gesundheitlichen Gesamtzustand untersucht worden waren.
Die Wissenschaftler analysierten Covid-19-Erkrankungen mit einer nötigen Behandlung im Krankenhaus oder Intensivpflege und Todesfälle zwischen März und September 2020 in Bezug zur kardiorespiratorischen Fitness und Muskelkraft.
Ihren Auswertungen zufolge scheint ein gut trainierter Körper im jungen Erwachsenenalter im Vergleich zu Untrainierten vor späteren schweren Verläufen von Covid-19 zu schützen: Das Risiko für notwendige Krankenhausbehandlungen war bei höherer früherer Fitness niedriger (Odds Ratio (OR): 0,76; n=2.006).
Früher fittere Männer mussten auch seltener in Intensivpflege (OR: 0,61; n=445) und starben seltener an Covid-19 (OR: 0,56; n=149) im Vergleich zu ihren am wenigsten fitten Kollegen.
Diese Assoziation blieb auch bestehen, wenn die Daten unter Berücksichtigung des Gewichts (BMI), des Blutdrucks, chronischer Erkrankungen, des Bildungsstands der Eltern und kardiovaskulärer Erkrankungen vor 2020 analysiert wurden.
Niedrigere Muskelkraft im jungen Alter war zudem linear mit einem höheren Risiko für alle drei Aspekte schwerer Verläufe von Covid-19 (Krankenhausaufenthalt, Intensivbehandlung, Sterblichkeit) assoziiert, wenn BMI und Körpergröße berücksichtigt wurden. Laut Studienautoren lohnt es sich daher, Fitness und Sport in der Jugend zu fördern – auch mit Blick auf mögliche künftige Pandemien.red
Quelle: Deutsches Gesundheitsportal
Originalpublikation: DOI: 10.1136/bmjopen-2021-051316