Der Aufbau eines bundesweiten Netzes hausärztlicher Forschungspraxen ist erfolgreich angelaufen. Einige der sechs geförderten Forschungspraxennetze suchen noch Praxen zur Studienteilnahme.
Forschung in Hausarztpraxen ist von besonderem Wert: Denn sie begleiten die meisten Patienten langfristig, dadurch werden Studien über längere Zeiträume möglich.
Auch sind Ergebnisse aus der Klinik, die mit Studien an jüngeren, gesünderen Personen ermittelt wurden, oft nur unzureichend auf multimorbide Hausarztpatienten übertragbar – hier gibt es Forschungsbedarf.
Das wurde beim Kick-off-Treffen der Koordinierungsstelle für die Initiative Deutscher Forschungspraxennetze (DESAM-ForNet) Anfang Dezember deutlich.
Seit Februar 2020 bis Januar 2025 wird mit Bundesgeldern der Aufbau der Netze mit einer Koordinierungsstelle in Berlin unterstützt. In der Zusammenarbeit zwischen allgemeinmedizinischen Instituten und Praxen sollen so Fragen aus der Praxis für die Praxis untersucht werden.
Beim Kick-off mit Experten aus den Niederlanden, Skandinavien und den USA wurde klar, dass sich die Forschungsstruktur an die Bedürfnisse der Praxen anpassen muss.
Daher entwickelt DESAM-ForNet ein modulares Training, sodass Praxen sich unterschiedlich tief an der Forschung beteiligen können. Die allgemeinmedizinischen Institute unterstützen Praxen ideell, praktisch und die Mitarbeit wird finanziell honoriert.
“Am wichtigsten ist es, die Ergebnisse an die Praxen zu kommunizieren. Das Feedback für die eigene Praxistätigkeit motiviere am meisten: Praxen haben somit selbst Einfluss darauf, zu erforschen, was ihnen in Zukunft helfen wird, ihre Arbeit zu verändern”, sagte eine Expertin. Zudem müsse die nötige Dokumentation für Studien so gering wie möglich bleiben.