Die Wirksamkeit einer gerätegestützten Rückenschmerztherapie hat das Forschungs- und Präventionszentrum (FPZ) in einer Studie mit mehr als 100.000 Menschen mit chronischen, unspezifischen Rückenschmerzen über einen Zeitraum von 30 Jahren (1992 bis 2022) untersucht.
Die medizinisch abgesicherte, gerätegestützte Rückenschmerztherapie (“FPZ RückenTherapie” bzw. “FPZ Konzept”) basierte dabei auf Krafttraining und individueller Betreuung. Vor Studienbeginn hatte nur etwa jeder fünfte Teilnehmer spezifisch den Rücken trainiert.
Alle Probanden absolvierten 24 Therapieeinheiten in einem Therapiezentrum. Zuvor wurden die individuellen Gründe für die Rückenschmerzen in einer 4-Stufen-Diagnostik (fachärztliche orthopädische Diagnostik, Strukturdiagnostik, Schmerzdiagnostik mit Psychometrie und funktionelle Diagnostik) geklärt, Haupt- und Nebendiagnosen gestellt, Yellow flags betrachtet, die Trainingsstabilität des Patienten festgestellt und begleitende Maßnahmen festgelegt (physikalische und medikamentöse Therapien, ergänzende Physiotherapie oder spezielle Schmerztherapie).
Vor und nach den 24 Therapieeinheiten wurden Maximalkraftmessungen der Rumpf- und Nackenmuskulatur durchgeführt und die Probanden zu Trainingshäufigkeit, Schmerz und Lebensqualität befragt. Die Ergebnisse zeigen durchweg signifikante Verbesserungen, zum Beispiel:
- Kraft: Bei Beschwerden an der HWS besserte sich der Kraftzuwachs in allen Bewegungsrichtungen zwischen 56 und 77 Prozent. Auch bei Beschwerden der Rumpfmuskulatur wurden in allen Bewegungsrichtungen Verbesserungen zwischen 43 und 67 Prozent erzielt.
- Schmerz: Bei Nackenschmerzpatienten sank die Dauer der Schmerzepisoden um durchschnittlich 2,02 Jahre, bei Menschen mit Beschwerden an der LWS um 2,18 Jahre.
- Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden stiegen bei Menschen mit HWS- und Rumpfmuskulatur-Beschwerden um jeweils etwa 31 Prozent.
Fazit für die Praxis: Bei Menschen mit unspezifischen Rückenschmerzen ist es wichtig, auch auf die biopsychosozialen Faktoren zu achten. Diese sollten in einer angemessenen Diagnostik und Therapie betrachtet werden, resümiert das Team.
Quelle: doi 10.1055/a-2102-9373