Im Bereich der Diabetologie gibt es Unterversorgung; denn sogar von den in die DMP-Programme eingeschriebenen Patienten haben nur 30 Prozent eine strukturierte Schulung erhalten. Deshalb gilt die Forderung: Alle Diabetiker sollen bei Einleitung einer medikamentösen Therapie eine spezifische Schulung erhalten.
Was die Schilddrüse betrifft, so sollte heute allen Schwangeren eine Jodsupplementation angeboten werden. Diese Empfehlung basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass in der Schwangerschaft der Jodbedarf deutlich erhöht ist und sogar ein milder mütterlicher Jodmangel zu kognitiven Entwicklungsstörungen beim Kind führt. Und bei Frauen im fertilen Alter ist die Jodversorgung meist nur grenzwertig gut oder sogar unzureichend.
Auch bei der Abklärung einer Hypertonie bei jüngeren und therapierefraktären Patienten besteht eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit; denn bei solchen Patienten sollte unbedingt nach einer endokrinen Ursache geforscht werden.
Dazu gehören der Hyperaldosteronismus, das Phäochromozytom und der Hypercortisolismus. Als Screening-Test beim primären Hyperaldosteronismus wird die Bestimmung des Renin-Aldosteron- Quotienten empfohlen.
Quelle: Internistenkongress, 29.4. – 2.5.2017 in Mannheim