Der Lieferengpass bei den Insulinen der Insuman-Reihe wird mindestens bis Sommer andauern. Patientinnen und Patienten sollten daher umgestellt werden. Das geht aus einem entsprechenden Informationsschreiben des Herstellers Sanofi hervor.
Bereits kurz nach Weihnachten hatte Sanofi über die Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen vorübergehenden Lieferengpass bei Fertigpens und Patronen der Reihe bekanntgegeben.
Verursacht haben den Engpass den Angaben zufolge “Probleme bei der Abfüllung, Montage und Verpackung”. Das soll zu einer “vorübergehend kritischen globalen Versorgungslage” geführt haben.
Für den deutschen Markt hat Sanofi nun ein Ende des Lieferengpasses in Aussicht gestellt:
- Insuman Basal soll ab Juli,
- Insuman Comb 25 ab August,
- Insuman Rapid ab November 2023 wieder verfügbar sein.
Neu einzustellende Diabetiker sollten zum aktuellen Zeitpunkt keine Therapie mit einem Insuman-Präparat beginnen, heißt es im Schreiben des Herstellers. Für bereits auf Insuman eingestellte Patientinnen und Patienten rät der Hersteller, idealerweise auf alternative rekombinante Humaninsulinpräparate auszuweichen. Gelingt dies, so sei auch keine Dosisanpassung erforderlich.
Falls eine Umstellung auf andere rekombinante Humaninsuline nicht möglich ist, sei die Umstellung auf ein Insulinanalogon erforderlich, heißt es bei Sanofi. Dabei sei die unterschiedliche Pharmakokinetik und -dynamik zu beachten, die anfangs häufigere Blutzuckerkontrollen erforderlich machen.
- Von Insuman Basal könne auf Insulin glargin (100 U/ml oder 300 U/ml), Insulin detemir oder Insulin degludec gewechselt werden.
- Für den Wechsel von Insuman Comb 25 seien Mischungen aus Insulin lispro mit Insulin lispro-Protamin 25/75 oder aus Insulin aspart mit Insulin aspart-Protamin 30/70 denkbar.
- Als Ersatz für Insuman Rapid kämen kurzwirksame Insuline wie Insulin glulisine, Insulin aspart oder Insulin lispro in Frage.