In der Bevölkerungsstudie Fr1da haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München den nach ihren Angaben weltweit ersten Früherkennungstest für Typ-1-Diabetes untersucht: Das Screening auf Insel-Autoantikörper ermögliche es, präsymptomatische Erkrankungsstadien zu diagnostizieren. Die Studie deute darauf hin, dass die frühzeitige Erkennung und Behandlung das Fortschreiten von präsymptomatischem Typ-1-Diabetes zur diabetischen Ketoazidose verhindern kann.
Von 2015 bis 2019 machten bayerische Kinderärzte bei 90.632 Zwei- bis Fünfjährigen mit den Vorsorgeuntersuchungen auch einen Bluttest. Je nach Ergebnis wurden die Kinder individuell behandelt. Bei 280 Kindern (0,31 Prozent) stellten die Forscher einen präsymptomatischen Typ-1-Diabetes fest. Von diesen entwickelten 24,9 Prozent einen klinischen Typ-1-Diabetes. Nur bei zwei trat eine Ketoazidose auf.
Aktuell komme es in Deutschland bei mehr als 20 Prozent der nicht-getesteten Kinder zu einer diabetischen Ketoazidose; in den USA seien es sogar 40 Prozent. Im nächsten Schritt werden die Forscher eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, um eine Aufnahme des Screenings in die Regelvorsorge und den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen zu unterstützen.