Die Mehrheit der Menschen mit Diabetes stirbt heute vermutlich nicht mehr an kardiovaskulären Erkrankungen, sondern an Krebs. Das liegt zum einen daran, dass die Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf- Krankheiten aufgrund der Therapiefortschritte generell gesunken ist. Es liegt aber auch daran, dass Menschen mit Diabetes ein höheres Krebsrisiko haben.
Das verdeutlicht eine Studie, für die Daten von 137.000 britischen Hausarztpatienten im Alter über 35 Jahre ausgewertet wurden. Bei allen wurde zwischen 1998 und 2018 erstmals ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert.
Während im Studienzeitraum die Gesamtsterblichkeit in allen Altersgruppen abnahm, stieg die Krebssterblichkeit bei älteren Diabetikern an, und hier besonders bei den Diabetes-relevanten Tumoren des Darms, des Pankreas‘, der Leber und des Endometriums.
Die jährliche Zunahme bei den Krebstodesfällen betrug für 75-Jährige 1,2 Prozent und für 85-Jährige 1,6 Prozent, berichtet das Team der Universität Leicester.
Fazit für die Praxis: Bei Menschen mit Diabetes sollte ein stärkerer Fokus auf die Krebsprävention gelegt werden, besonders auf Diabetes-relevante Krebsarten.
Quelle: DOI 10.1007/s00125-022-05854-8