Um Ärzten einen Leitfaden zur Diagnose und Therapie der Lyme-Borreliose an die Hand zu geben, hat das Robert Koch-Institut (RKI) seinen gleichnamigen Ratgeber aktualisiert. Darüber informiert es in der jüngsten Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins (17/2019).
“Die Lyme-Borreliose ist aus verschiedenen Gründen schwierig zu bekämpfen und eine Herausforderung für den öffentlichen Gesundheitsschutz”, schreibt das Institut darin. Als ein Problem wird genannt, dass für die Lyme-Borreliose – im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – kein Impfstoff in Europa zur Verfügung steht.
Insbesondere Patienten mit abgeschlossener FSME-Immunisierung fühlen sich vor Zeckenkrankheiten daher oft sicher – jedoch zu Unrecht: Die Lyme-Borreliose ist in Europa die mit Abstand häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Insgesamt ist laut RKI bei 0,3 bis 1,4 Prozent der Menschen mit Zeckenstichen mit einer klinisch manifesten Erkrankung zu rechnen. Die genaue Häufigkeit ist den Angaben zufolge nicht bekannt.
“Sowohl die vielfältigen und variablen Manifestationen als auch das Fehlen eines gesicherten Ein- oder Ausschlusses der Erkrankung mittels labordiagnostischer Tests erschweren die Krankheitsüberwachung”, fasst das RKI zusammen. Der Leitfaden gibt Ärzten einen Überblick über die möglicherweise betroffenen Organsysteme: Haut (Erythema migrans, Borrelien-Lymphozytom, Acrodermatitis chronica athrophicans), Nervengewebe (frühe und späte Neuroborreliose), Gelenke (Lyme-Arthritis) oder Herz (Lyme-Karditis).
Den aktualisierten Leitfaden Lyme-Borreliose gibt es unter https://hausarzt.link/P1TBQ