Das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom ist bekanntlich ein entscheidender Risikofaktor für Hypertonie, Herzinfarkt, Insulinresistenz und Herzrhythmusstörungen, also für Morbidität und Mortalität. So leidet jeder zweite Betroffene auch an einer KHK. Mit einer CPAP-Maske lässt sich insbesondere die Tagesmüdigkeit und somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten verbessern. Doch können damit auch kardiovaskuläre Ereignisse und somit evtl. auch die Prognose quo ad vitam verbessert werden? Nachgegangen wurde dieser Frage jetzt im Rahmen einer Studie. Eingeschlossen wurden 2.717 Patienten mit einer mittelschweren oder schweren OAS. Die Hälfte erhielt randomisiert eine CPAP-Maske, wobei diese länger als 3 Stunden pro Nacht getragen werden musste. "Überraschenderweise konnten durch die Maske die kardiovaskulären Endpunkte nicht reduziert werden", so Professor R. Doug McEvoy, Australien. Die Ereignisrate lag ohne CPAP bei 15,4 Prozent im Vergleich zu 17,0 Prozent mit CPAP. Es fand sich nur ein gewisser Trend zu Gunsten der Beatmung bei den zerebrovaskulären Ereignissen, wenn die Maske länger als vier Stunden pro Nacht toleriert wurde. Die Ergebnisse könnten dafür sprechen, dass bei KHK und OSA angesichts der gleichen Risikofaktoren zwar eine hohe Koinzidenz, aber nicht unbedingt eine Kausalität besteht.
Quelle: Europäischen Kardiologenkongress (ESC), 28.-30.8.2016 in Rom