Es gibt in Deutschland bereits zahlreiche unterschiedliche Fehlermeldesysteme, die klinikintern oder sektorübergreifend, regional oder bundesweit genutzt werden. Die Fehlermeldung ist dabei immer freiwillig und anonym und soll helfen, weitere ähnliche Fehler zu vermeiden und Sicherheitskonzepte zu entwickeln. In Kliniken ist die Nutzung solcher Systeme bereits vorgeschrieben und weit verbreitet, in der ambulanten Versorgung aber noch nicht etabliert.
Auch in Hausarztpraxen passieren Fehler – zum Glück nur selten mit gravierenden Folgen – und werden praxis- und teamabhängig unterschiedlich besprochen und bearbeitet. Das Projekt CIRS-forte möchte erreichen, dass auch in der hausärztlichen Versorgung Fehlermeldesysteme genutzt werden – und damit ermöglicht wird, Fehler auch in einem weiteren Kreis zu besprechen und Verbesserungsmöglichkeiten auch für andere Praxen zu entwickeln.
"-forte" steht nicht für eine besonders stark wirksame Form der Fehlermeldung oder besonders schwere Fehler, sondern für "Fortentwicklung", die speziell auf die Bedürfnisse von Hausarztpraxen ausgerichtet ist. Das Projekt unterstützt Praxisnetze, Fehlermeldesyteme an ihre Bedürfnisse anzupassen und zu nutzen und damit einen Mehrwert für die Praxen selber zu schaffen.
Häufige Fehler und Lösungsvorschläge werden dabei praxisnetzintern regelmäßig veröffentlicht. 400 Praxen werden in der Testphase von April 2018 bis August 2019 mitmachen.
Das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt leitet das Projekt, Partner sind das Aktionsbündnis Patientensicherheit, das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und die Techniker Krankenkasse (TK).
Das hausärztliche Fehlermeldesystem "Jeder Fehler zählt" berichtet anonymisiert über Fälle in "Der Hausarzt" (hausarzt.link/AInZb. Sie können es auch unabhängig vom laufenden Projekt CIRS-forte nutzen: www.jeder-fehler-zaehlt.de