Obwohl pathogene Keime ubiquitär vorkommen, kommt es im Normalfall nicht zu einer Infektion; denn der Organismus verfügt über verschiedene Abwehrmechanismen, die dafür sorgen, dass die Bakterien auf der Haut nicht überleben können. Dazu gehören körpereigene antimikrobielle Peptide wie das Psoriasin, welches bereits in sehr niedriger Konzentration einen bakteriziden Effekt gegenüber E. coli entfaltet. Es findet sich in den obersten Hautschichten und zwar vor allem an Körperzellen, deren mikrobielle Belastungen hoch sind wie Hände, Füße und Achselhöhlen. Antimikrobielle Peptide weisen darüber hinaus auch immunmodulatorische Eigenschaften auf und können so auch die Wundheilung beschleunigen. Ihre Aktivität entfalten sie dadurch, dass sie die bakterielle Zellmembran "durchlöchern", wodurch das Bakterium essenzielle Moleküle und Ionen verliert. Antimikrobielle Peptide sind durch verschiedene Faktoren induzierbar. Dazu gehören endogene Mechanismen wie Zytokine ebenso wie Infektionen und UV-Strahlung. Antimikrobielle Peptide sind somit eine Option für die antimikrobielle Therapie der Zukunft. Dabei könnten sie entweder direkt appliziert werden oder die körpereigene Produktion wird gezielt induziert.
Quelle: 10. Deutscher Wundkongress, 11.-13. Mai 2016 in Bremen