Eine geschlechtsangleichende Hormontherapie wirkt sich bei Transgender-Patienten nachgewiesenermaßen positiv auf Depression, Angst, Suchtverhalten und Suizidgedanken aus.
Während die Einleitung einer Hormontherapie Spezialisten vorbehalten bleibt, ist die langfristige Behandlung durch Hausärzte sinnvoll und unproblematisch machbar.
In Detroit wurden 163 Hausärzte befragt, ob sie bereit wären, eine solche Hormontherapie weiterzuführen. 50,6 Prozent würden diese Aufgabe übernehmen, aber nur 12,7 Prozent hatten dies bis jetzt tatsächlich getan.
78 Prozent der Befragten hatten jemals in ihrem Leben einen Transsexuellen getroffen, 53 Prozent jemals einen Transgender-Patienten behandelt.
Der Rücklauf der Befragung lag bei 51 Prozent, möglicherweise haben Ärzte mit mehr Interesse am Thema geantwortet und der Anteil, der eine solche Therapie vornehmen würde, wird überschätzt. Es ist unklar, wieweit sich diese Zahlen auf Deutschland übertragen lassen.
Fazit: Nur die Hälfte der befragten US-amerikanischen Hausärzte wäre bereit, eine Hormontherapie bei einem Transgender-Patienten weiterzuführen und nur die Hälfte hat jemals einen Transgender-Patienten behandelt.
Eine kontinuierliche wohnortnahe Behandlung ist für diese Patienten daher möglicherweise nicht immer gut verfügbar.
Shiresa DA, Stroumsab D, Jaffeed KD and Woodford MR: Primary care providers’ willingness to continue gender-affrming hormone therapy for transgender patients. Family Practice, 2018, Vol. 35, No. 5, 576-581 doi:10.1093/fampra/cmx119