Einer der häufigsten viralen Infekte in der kalten Jahreszeit ist die Bronchitis. Die meisten Infekte dieser Art bedürfen keiner Antibiose – sie klingen von alleine wieder ab [1, 2]. Dennoch ist der Verlauf oft mit schmerzhaftem Katarrh verbunden. Genau hier kommen Kartoffeln zum Einsatz. Als Brust- oder Halswickel lindern sie die Beschwerden der Atemwegsinfektion.
Den Effekt verursachen weniger die Inhaltsstoffe der Erdäpfel, vielmehr eignet sich ihre zelluläre Speicherkraft als Wärmequelle. Die feuchte Wärmezufuhr fördert das, was Erkrankten besonders fehlt: Wohlbefinden. Ein Kartoffelwickel fördert die Durchblutung von Haut und Muskeln. Dadurch entspannt sich die Atemmuskulatur und der Hals schmerzt weniger. Die Anwendung ist einfach, denn die Utensilien sind in jedem Haushalt vorhanden (s. Zutaten).
Zubereitung:
- Kochen Sie die Kartoffeln mit Schale, aber ohne Salz. Orientieren Sie sich bei der Menge an der Körperfläche, die der Wickel bedecken soll. Für die Brust brauchen Sie also mehr Kartoffeln als für den Hals.
- Wenn die Kartoffeln gar sind, legen Sie sie auf das Leinentuch. Lassen Sie sie abkühlen, bis sie handwarm sind. Cave: Patienten mit gestörtem Wärmeempfinden sollten als Faustregel 5 Minuten warten.
- Falten Sie das Tuch über die Kartoffeln, sodass nichts an den Seiten herausrinnt.
- Zerstampfen Sie die Kartoffeln grob (kein Brei).
- Platzieren Sie den Wickel auf Brust oder Hals.
- Anschließend wickeln Sie das Handtuch darüber, damit die Wärme erhalten bleibt.
- Die Behandlungsdauer beträgt mindestens 15 Minuten und maximal eine Stunde.
Idealerweise sollten Sie ruhen, bis die Wärme abgeklungen ist. Aber Achtung: Bei Kleinkindern, Hochbetagten, Patienten mit Bluthochdruck oder Herzbeschwerden kann ein plötzlicher Bewusstseinsverlust auftreten (orthostatische Synkope); dies fühlt sich mitunter an, als wären sie “zu schnell aufgestanden”. [3]
Quellen im Onlineartikel auf www.hausarzt.digital