Eine Teetasse als Motto und für den Blickfang – die Bepflanzung in den circa einen Meter hohen Tassen soll eine optische Verbindung von Heilpflanzen und Tee herstellen. Denn, so erklärt die Apothekerin Katrin Binder: “Viele Substanzen für Arzneimittel finden sich in der Natur.
Der Mensch hat sich das nach und nach zu eigen gemacht. Erst kamen die Kräuter- und Teemischungen, später die Tabletten.” Das ist vielen Menschen gar nicht mehr bewusst, wird aber deutlich, wenn man durch den Arzneigarten schlendert.
“In jeder Teetasse sind Pflanzen für eine spezielle Teemischung eingesetzt worden”, verdeutlicht Binder, welche die Besucher noch bis Oktober an den Wochenenden und Feiertagen in kleinen Workshops und Führungen begleitet. Sortiert sind die Arzneimittelpflanzen nach ihren Anwendungsgebieten.
So gibt es zum Beispiel Pflanztassen für Schlaf- und Nerventees, die seitens der Besucher auf besonders großes Interesse stoßen. Für die Optik finden sich neben den (teils unscheinbaren) Arzneipflanzen auch Blumen in den Beeten.
Manchmal hört Binder auch kritische Nach-fragen. “Eine Dame fragte mich, ob der Efeu in einem der Tassenbeete nicht ein Versehen war. Das sei doch keine Arznei”, berichtete Binder. “Ich habe sie daraufhin gefragt, ob sie nicht den Hustensaft mit dem Efeublatt kennt.”
Eine Besonderheit der BUGA ist, dass die Besucher am Wochenende auch mal selbst Teemischungen herstellen dürfen – diese Workshops waren laut Binder schon am ersten Wochenende eine große Attraktion. Wer nicht selbst aktiv werden möchte, kann sich dennoch vor Ort näher informieren.
So lässt sich auf großen Übersichtstafeln nachlesen, wie man aus bestimmten Pflanzen einen Tee für spezielle Anwendungen zubereitet oder wie aus den Pflanzen Arzneimittel gewonnen werden.
Viele Besucher sind äußerst erstaunt, wenn sie im Heilpflanzengarten auf Pflanzen treffen, die sie zwar kennen, aber nicht wussten, dass aus ihnen Substanzen für Arzneimittel gewonnen werden. “Ein Mann war sehr überrascht, als ich ihm erklärte, dass die Weidenrinde Salicin enthält, aus dem bereits 1897, das Aspirin entwickelt wurde”, erklärt Binder.
In jedem Fall kommt die Apothekerin dank der Tassenbeete schnell ins Gespräch mit den Besuchern. Für die 62-Jährige ist die gesamte BUGA ein Erfolg. “Ich bin sehr begeistert und werde noch ganz oft diesen Sommer hier sein, privat und auch im Einsatz für die Landesapothekerkammer.”
Quelle: Pressemitteilung der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK BW)