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Koronare Ereignisse bei VorhofflimmernZwei- oder Dreifachkombination?

Bis zu 15% aller Menschen mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF) benötigen zusätzlich zur oralen Antikoagulation (OAK) eine Plättchenhemmung, weil sie ein akutes Koronarsyndrom oder eine perkutane Koronarintervention (PCI) hinter sich haben. Wie das optimale Therapie-Regime in dieser Situation aussehen soll, wird kontrovers diskutiert.

In der offenen randomisiert kontrollierten Studie (RCT) ENTRUST-AF PCI erwies sich die duale Therapie, in diesem Fall die Kombination des Nicht-Vitamin-K-antagonistischen OAK (NOAK) Edoxaban (Lixiana®) mit einem P2Y12-Hemmer als nicht unterlegen im Vergleich zur Triple-Kombination Vitamin-K-Antagonist + P2Y12-Hemmer + Acetylsalicylsäure (ASS) [1]. Als Besonderheit der internationalen Studie hebt Prof. Andreas Götte, St. Vincenz-Krankenhaus, Paderborn, hervor, dass der Vitaminantagonist frei gewählt werden konnte. Andere NOAK-Studien wurden überwiegend mit dem in Deutschland eher wenig gebräuchlichen, pharmakokinetisch ungünstigeren Warfarin als Komparator durchgeführt. Keine der bisherigen RCTs zu dieser Fragestellung – alle mit offenem Design – war ausreichend gepowert, um die Wirksamkeit der unterschiedlichen Regime auf das Ischämierisiko darzustellen.

Aus einer systematischen Metaanalyse dieser RCTs berichtet Götte, dass eine duale Therapie, besonders die Kombination eines NOAK mit einem P2Y12-Hemmer, im Vergleich zur Tripletherapie mit niedrigerem Blutungsrisiko und höherem Risiko für überwiegend stentbezogene kardiale Ereignisse einherging [2]. Prof. Andreas Schäfer, Kardiologie, Medizinische Hochschule Hannover, schlägt auf Basis dieser und anderer vor kurzem publizierter Daten vor, das gewählte Regime individuell am ischämischen Risiko auf der einen und Blutungsrisiko auf der anderen Seite zu orientieren.

Quelle: Webinar “Der alternde Vorhofflimmer-Patient mit Komorbiditäten” am 22.4.2020. Veranstalter: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH

Literatur:

1. Vranckx P et al.: Lancet 2019;394:1335–1343

2. Gargiulo G et al.: Eur Heart J 2019;40:3757–3767

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