Industrie + ForschungWie lassen sich Schlaganfälle bei Vorhofflimmern verhindern?

Das nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulans (NOAK) Apixaban (Eliquis®) ist bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (VHF) zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien gut wirksam und verträglich. Auch im Versorgungsalltag funktioniert die Schlaganfallprophylaxe von VHF-Patienten mit Apixaban, wie Prof. Hans-Christoph Diener, Essen, erläuterte. Er verwies auf die Ergebnisse zweier aktueller Studien: Die retrospektive Analyse einer US-amerikanischen Datenbank wies für mit Apixaban antikoagulierten Patienten im Vergleich zu Warfarin eine nahezu halbierte Rate an Blutungen auf – hier definiert als Blutungen, die eine erste Hospitalisierung zur Folge hatten – nach (2,35 vs. 4,66 pro 100 Patientenjahre, adjustiertes HR 0,52, p=0,018).

In einer weiteren Analyse aus dem US-amerikani-schen Versorgungsalltag war das Risiko für Schlaganfälle oder systemische Embolien unter Apixaban signifikant geringer als unter Warfarin, insbesondere bestand ein um 65 Prozent niedrigeres Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle.

Bei etwa 30 Prozent der Schlaganfallpatienten ist keine klare Ursache nachzuweisen. Diese krypto-genen Schlaganfälle werden entlang entsprechen-der Kriterien (nicht-lakunä-res Infarktmuster, keine Stenose 50%, keine majore kardiale Emboliequelle, keine andere Infarktursache) als ESUS (Embolic Stroke of Undetermined Source) klassifiziert [1]. Nach einem ESUS bzw. kryptogenem Schlaganfall kommt es häufig zu subklinischen ischämischen Läsionen und die Rezidiv-rate ist hoch. Noch laufende Studien adressieren die Frage, ob das Risiko für zerebrale ischämische Läsionen nach ESUS durch eine Antikoagulation mit NOAK – etwa mit Apixaban (ATTICUS-Studie) – im Vergleich zur konventionellen Therapie reduziert werden kann. Dr. Beate Grübler

Quelle: Symposium „Sekundärprophylaxe des ESUS-Schlaganfalls – wie wichtig ist die Detektion des Vorhofflimmerns?“, Bristol Myers-Squibb/Pfizer, Mannheim, September 2016

Literatur: 1. Hart RG et al: Lancet Neurol. 2014 Apr;13(4):429-38

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