„Verständliche Diagnosen und klare Therapieanweisungen“, erwartet Hausärztin Dr. Bettina Kern aus Wiesbaden von einem Schmerztherapeuten. Deshalb wünscht sie sich verständliche, kurze Befunde mit präzisen Therapieanweisungen. Dazu gehören klare Dosisempfehlungen, evt. mit Anleitungen zum Auftitrieren sowie Hinweise zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen. Zudem wären knappe Begründungen der Medikamentenwahl hilfreich. Dass Opioidtherapien auch beim Hausarzt eingeleitet werden können, zeigte sich im Fall einer 45-jährigen Lehrerin, die mit Lumbago nach Gartenarbeit mit einem NSAR nicht klar kam. Die Kooperation funktionierte: In einer kurzen telefonischen Rücksprache mit dem Schmerztherapeuten erfuhr Bettina Kern, dass sie zunächst mit 2 × tägl. 50 mg Tapentadol (Palexia retard ®) starten und jeden zweiten Tag um 2 × tägl. 50 mg steigern solle, bis 300 mg täglich. Zusätzlich verordnete sie der Patientin gegen die Schlaflosigkeit drei Tropfen Amitriptylin zur Nacht. Damit kam es zum baldigen Rückgang der Beschwerden, sodass Tapentadol wieder schrittweise um 50 mg abends reduziert werden konnte. Mittlerweile ist die Patientin wieder im Schuldienst.
Quelle: Symposium: „Schmerztherapie im Dialog zwischen Hausarzt und Schmerztherapeut“ Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2016, 3. März 2016 in Frankfurt, Veranstalter: Grünenthal GmbH