Vorhofflimmern ist vorwiegend eine Erkrankung des älteren Patienten. Doch in dieser Lebensphase sind Patienten meist polymorbide und benötigen viele Medikamente. Aus Angst vor Blutungskomplikati- onen wird diesen Patienten eine Antikoagulation oft vorenthalten.
"Dies ist aber nicht gerechtfertigt, weil nicht nur das Blutungsrisiko, sondern auch das Risiko für einen kardioembolischen Insult mit dem Alter deutlich ansteigt und ein solches Ereignis bei älteren Patienten mit einer sehr schlechten Prognose assoziiert ist", sagte Prof. Hendrik Bonnemeier, Kiel.
In der ENGAGE AF-TIMI 48-Studie konnte mit dem Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban (Lixiana®) im Vergleich mit einem Vitamin K-Antagonisten bei gleich guter Effektivität bzgl. einer Verhinderung eines Schlaganfalls die intrakranielle Blutungsrate um 50 Prozent gesenkt werden. Diese Überlegenheit fand sich auch bei älteren Patienten, bei solchen mit einer Niereninsuffizienz und auch bei einer Begleittherapie mit einem Plättchenhemmer. Bei älteren Patienten war der absolute Benefit sogar noch größer wegen der höheren Ereigniswahrscheinlichkeit.
Im Rahmen dieser Studie wurde neben der Standarddosierung von 60 mg einmal täglich auch die reduzierte Dosis von 30 mg einmal täglich untersucht. Diese wurde Patienten mit einer mäßig oder stark eingeschränkten Nierenfunktion (GFR: 15-50 ml/Minute) oder einem Körpergewicht von ≤ 60 kg oder einer Begleittherapie mit einem P-Glykoprotein- Inhibitor wie Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin oder Ketokonazol gegeben. Dadurch wurde das Blutungsrisiko weiter gesenkt bei gleicher Effektivität.
"Edoxaban ist gerade bei älteren multimorbiden Patienten hinsichtlich Effektivität und Sicherheit den Vitamin K-Antagonisten überlegen", so das Fazit von Bonnemeier.
Quelle: Satellitensymposium "Schlaganfallprophylaxe und NOAKs: Fokus Sicherheit" im Rahmen der DGK, 1.4.2016 in Mannheim, Veranstalter: Daiichi Sankyo