Prof. Dr. Ralf Baron vom Universitätsklinikum Kiel schilderte anhand einer aktuellen Umfrage aus seiner Arbeitsgruppe zum Outcome von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, dass schon die ersten zwei Wochen der Corona-Restriktionen negativen Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben können. So kann eine soziale Isolierung z.B. eine stärkere Fokussierung auf Schmerzen, eine verminderte Funktionalität, Gefühle der Hilflosigkeit und weniger Lebensqualität zur Folge haben.
Daher plädierte Hausarzt Dr. Christopher Maier aus Hochdorf dafür, mit Schmerzpatienten in regelmäßigen Kontakt zu bleiben, zum Beispiel per Videosprechstunde oder Telefon. Eine Statusabfrage könnte zum Beispiel auch mit Verlaufsfragebögen (z.B. per Post, per E-Mail oder zum Download auf der eigenen Homepage) gewährleistet und der Rezeptversandt ggf. per Post/Fax angeboten werden, so Maier.
Dr. med. Astrid Gendolla, Fachärztin für Neurologie, spezielle Schmerztherapie und Psychotherapie aus Essen, widmete sich dem Thema Migräne in der Quarantäne. Zur Migräne-Therapie mit Triptanen empfahl die Expertin, falls ein Triptan nicht wirkt, bis zu drei verschiedene Triptane auszuprobieren und ggf. die Darreichungsform (oral, nasal, subkutan) zu wechseln. Nasale Applikationsformen (z.B. Zolmitriptan in AscoTop® Nasal) zeichnen sich beispielsweise durch einen schnellen Wirkeintritt aus, so die Expertin.
Quelle: Digitales Live-Symposium: “Schmerz- therapie in Zeiten von Covid-19” am 03.06.20. Veranstalter: Grünenthal GmbH