Chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Komplikation bei Typ-2-Diabetes. Dipeptidyl-Peptidase-4-Inhibitoren (DPP-4-Inhibitoren) werden für verschiedene Stufen der Niereninsuffizienz als wirksam und verträglich angesehen, gleichwohl ist gelegentlich eine Dosisanpassung zur Kontrolle der Wirkstoffspiegel notwendig [1,4]. Im Gegensatz dazu weisen Inhibitoren des Natrium-Glukose-Cotransporters (SGLT-2-Inhibitoren) aufgrund ihres Wirkmechanismus eine verminderte Wirksamkeit im Falle einer moderaten bis schweren Niereninsuffizienz auf [1, 5].
In der vorliegenden Studie waren Patienten mit Typ-2-Diabetes und einer milden Niereninsuffizienz eingeschlossen, deren Erkrankung durch Ernährungsanpassung, Bewegung und der Behandlung mit Metformin alleine oder in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff nur unzureichend beherrscht werden konnte [1]. Bei diesen Patienten wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der zusätzlichen Gabe des DPP-4-Inhibitors Sitagliptin (N = 307) mit der zusätzlichen Gabe des SGLT-2- Inhibitors Dapagliflozin (N = 306) bei dieser Patientenpopulation verglichen [1].
Die Ergebnisse dieser multinationalen, randomisierten, doppelblinden und aktiv kontrollierten Vergleichsstudie zei- gen, dass die Therapie mit Sitagliptin (100 mg einmal täglich) bei Erwachsenen über 25 Jahren mit Typ-2-Diabetes (HbA1C≥ 7,0 % und ≤ 9,5 %) und milder Niereninsuffizienz (eGFR ≥ 60 und < 90 ml/min/1,73 m2) einer Therapie mit Dapagliflozin (5 mg einmal täglich, Dosisanpassung bis 10 mg einmal täglich zu Woche 4) überlegen ist [1].
Quelle: Pressekonferenz Berlin-Chemie – Diabetes – am 10.04.2019 in Berlin
Literatur:
- 1. Scott R et al: Diabetes Obes Metab. 2018;1-9
- 2. Bailey RA et al:BMC Res Notes 2014;7:415
- 3. Hahr AJ, Molitch ME: Clin Diabetes Endocrinol 2015;1:2
- 4. Deacon CF: Diabetes Obes Metab 2018;20 Suppl 1:34-46
- 5. Arnouts P et al: Nephrol Dial Transplant 2014;29:1284-1300