Obwohl die Angina pectoris zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählt, für die es seit Jahren verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gibt, ist für keine einzige der Therapieoptionen ein Überlebensvorteil nachgewiesen worden. Das konstatierte Prof. Samuel Tobias Sossalla, Regensburg, und bekannte sich zu einer rein symptomatischen Therapie nach dem Grundsatz “primum nihil nocere”.
Im Gegensatz zu Betablockern, Kalziumantagonisten, Ivabradin und Ranolazin seien langwirksame Nitrate nie auf ihre Sicherheit hin getestet worden. Und aufgrund der sehr heterogenen Evidenzlage für die Wirksamkeit der anti- anginösen Pharmakotherapie sollte doch die Sicherheit eine herausragende Rolle bei der Therapieentscheidung sein, betonte Sossalla.
Dem antiischämisch und antianginös wirksamen Wirkstoff Ranolazin (Ranexa®) bescheinigte er in diesem Zusammenhang ein gutes Profil im Verhältnis symptomatischer Wirksamkeit und Sicherheit. So schränke Ranolazin im Unterschied zu den meisten anderen antianginös wirksamen Substanzen, die sich unter körperlichem Stress ungünstig auf das Frequenz-Druck-Produkt auswirken, die Belastbarkeit nicht ein. Die Substanz trage vielmehr dazu bei, das Missverhältnis von Sauerstoffangebot und -bedarf bei myokardialer Ischämie auf zellulärer Ebene wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Quelle: Veranstaltung: “Herz-Update” von Berlin-Chemie am 23.11.19 in Frankfurt am Main