Bei klar lokalisierbaren muskuloskelettalen Schmerzen infolge von Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen bietet sich statt einer oralen Verabreichung von Schmerzmitteln eine topische Applikation an. Zur Minimierung systemischer, unerwünschter Wirkungen steht neuerdings auch ein Ibuprofen-haltiges Schmerzpflaster zur Verfügung.
An der Entstehung von Schmerzen und Schwellungen, etwa nach Sportverletzungen oder infolge von Stürzen, sind maßgeblich Entzündungsmediatoren beteiligt, erklärte Prof. Bruno Giannetti, Sevilla (Spanien). Eine zentrale Rolle spiele dabei die Prostaglandinsynthese. Da Prostaglandine aber für verschiedene Funktionen im Organismus benötigt werden, sei die Anwendung von Cyclooxygenase (COX)-Inhibitoren zur Hemmung der Prostaglandinsynthese in der Schmerztherapie stets limitiert. So sei es bisher noch nicht gelungen, selektive COX-Hemmer zu entwickeln, die nach oraler Gabe für den Gastrointestinaltrakt, das kardiovaskuläre System und für die Niere unbedenklich sind. Da alle COX-Inhibitoren auch Säuren sind, geht von ihnen auch eine zusätzliche Belastung des Gastrointestinaltraktes aus.
Die Grundidee, die guten Prostaglandin-Wirkungen beizubehalten und die schlechten zu hemmen, sei aber durch eine topische Applikation umsetzbar, wie es beim Nurofen® 24-Stunden Schmerzpflaster der Fall ist, so der Pharmakologe und Biochemiker. Wie Prof. Hans-Georg Predel, Köln, ergänzte, wird die kontinuierliche Wirkstoffabgabe des Pflasters mit 200 mg Ibuprofen durch die Kombination zweier moderner technologischer Verfahren ermöglicht. So wurde in klini-schen Studien bereits nach zwei Stunden eine signifikante Abnahme des Bewegungsschmerzes vs. Placebo dokumentiert, die über fünf Tage anhält. Der guten lokalen Wirksamkeit stehe aber mit 32,2 mg in 24 Stunden nur eine geringe systemische Wirkung entgegen, die weniger als 3 Prozent einer oral verabreichten Tagesdosis von 1.200 mg entspricht.
Quelle: Satelliten-Symposium “Akuter muskuloskelettaler Schmerz – moderne topische Schmerztherapie” am 11.10.19 im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2019 in Mann- heim. Veranstalter: Reckitt-Benckiser.