Wenn chronische Wunden allen Heilungsversuchen trotzen, liegt das häufig an einem unzureichenden Debridement. Darauf hat PD Dr. Gunnar Riepe, Koblenz, hingewiesen. In jedem Fall stelle das Debridement den ersten entscheidenden Schritt in der Wundbehandlung dar, betonte auch Dr. Susan Lemson, Doetinchem (Niederlande). Denn auf Eiter und Fibrinbelägen oder Nekrosen könne sich nur schlecht neues Gewebe bilden. Und aufgrund eines Biofilms mit diversen pathogenen Mikroorganismen komme der Heilungsprozess nur schleppend voran.
Unter den verschiedenen Methoden stellte sie insbesondere das autolytische und das mechanische Debridement heraus. Dabei sei die mechanische Wundsäuberung mit Monofilamentfaser- Pads (Debrisoft®) am einfachsten anzuwenden und werde auch von den Patienten wegen der relativen Schmerzarmut geschätzt.
Richard Shorney, Northwich (UK) empfahl, das Debridement durch antimikrobielle Wunddressings zum Beispiel mit Polihexanid zu ergänzen. Damit lasse sich der Biofilm nach der Reinigung deutlich reduzieren und ein „Wiederaufflammen“ eindämmen. Wie Sara Sandroni, Arezzo (Italien) aus ihren Erfahrungen in ländlichen Gebieten berichtete, bietet die mechanische Methode vor allem auch beim Einsatz im häuslichen Bereich viele Vorteile.
Die Monofilamentfaser- Pads, bei tieferen Wunden auch der -Lolly, seien leicht anzuwenden, verträglich und versprächen auch im ambulanten Einsatz eine klinische Debridement-Wirkung.
Quelle: Lohmann & Rauscher-Symposium „Debridement in daily practice – our options“ am 4. Mai 2017 auf dem EWMA-Kongress, Amsterdam