Adipositas wird international als Erkrankung angesehen, nicht jedoch in Deutschland, konstatiert Prof. Matthias Blüher, Universitätsklinikum Leipzig. Dabei ist der Leidensdruck erheblich, wie betroffene Menschen auf einer Presseveranstaltung von Novo Nordisk vor dem Hintergrund des DGIM 2019 in Wiesbaden äußerten. “Ich habe mich praktisch selbst aufgegeben”, sagte eine stark übergewichtige Frau.
Besonders beklagt wurde dabei die oftmals nicht vorhandene Hilfestellung. Und in der Tat, zitiert Blüher die ACTION-IO-Studie [1], kann diesbezüglich eine missverständliche Kommunikation auch zwischen Patient und Arzt festgehalten werden. So gaben lediglich 7 Prozent der befragten Betroffenen an, kein Interesse an einer Gewichtsreduktion zu haben; jedoch glaubten 71% der Ärzte, dass kein Interesse an einer Abnahme bestünde.
Dabei machte Blüher aber auch auf die fehlenden Versorgungsstrukturen für eine strukturierte Behandlung der Adipositas aufmerksam. “Es gibt kein Evidenzdefizit. Wir haben ein Umsetzungsproblem!” Die Leitlinien sehen eine Stufentherapie vor. Erst Lifestyleänderung, dann Pharmakotherapie, etwa mit dem GLP-1 Rezeptor-Agonisten Liraglutid (Saxenda®), erst dann “effektive chirurgische Verfahren.”
Als sehr gute Unterstützung wird das von Novo Nordisk kreierte Online-Programm ‚Meine Gewichtsreise‘ angesehen. “Hier werden Menschen mit Adipositas langfristig motiviert”, urteilt eine Patientin. Der modulare Aufbau “ist leicht verständlich und gut umsetzbar.”[2]
Quelle: Presseveranstaltung: Adipositas-Therapie: Adhärenz im Alltag verbessern, Wiesbaden, 06.05.19; Veranstalter: Novo Nordisk
Literatur