Von einer glutenfreien Ernährung können auch Patienten mit Reizdarmsyndrom profitieren, da bei einem Teil dieser Patienten eine Sensitivität gegenüber Gluten oder Weizen besteht. So die Erkenntnis eines internationalen Experten-Meetings, die jetzt publiziert wurde [1]. Ein von den Experten entwickeltes Stufen-Modell gibt Hinweise zur Identifizierung der Patienten, bei denen diese Therapieoption erfolgversprechend ist.
"Der in Meran skizzierte Pfad zur Behandlung des Reizdarm-Syndroms, der nicht die Rom-IV-Kriterien ablösen, sondern ein klinischer Praxisleitfaden sein soll, ist eine Art Stufenschema", so Prof. Zopf. Nach dem Ausschluss einer organischen Krankheit werden dem Patienten zunächst Empfehlungen zu einer vernünftigen Ernährung gegeben wie weniger Alkohol und Koffein zu konsumieren sowie stark gewürzte und fettreiche Nahrungsmittel zu vermeiden. Die zweite Stufe besteht dann aus der Ermittlung der diätetischen Behandlung, die für den Patienten am besten geeignet ist: entweder eine glutenfreie Ernährung über 4–6 Wochen, wenn über Symptome berichtet wird, die typisch für eine glutenassoziierte Störung in Verbindung mit extraintestinalen Symptomen sind, oder eine Low-FODMAP-Diät, wenn es sich um primär gastrointestinale Symptome handelt. "Damit stehen bei Patienten mit Reizdarmsyndrom weitere ernährungstherapeutische Möglichkeiten zur Verfügung, die jedoch stets individuell angepasst werden müssen, da der Schwellenwert der Verträglichkeit einzelner FODMAP- oder glutenhaltiger Lebensmittel sich als sehr unterschiedlich darstellt", so die Empfehlung von Prof. Zopf.
Quelle: Nach einer Presseinformation von Dr .Schär