Trotz gewisser Fortschritte sind KHK und Schlaganfall weiterhin die Hauptursachen von Morbidität und Mortalität. "Am häufigsten tritt ein kardiovaskuläres Ereignis innerhalb des ersten Jahres nach dem ersten Infarkt auf", erläuterte Prof. Wolfgang Koenig aus München. Aber auch danach sei das Risiko erhöht. Der zentrale modifizierbare Risikofaktor ist das LDL-Cholesterin. Dieses stellt einen kausalen Faktor im Prozess der Atherosklerose dar und ist maßgeblich an der Entstehung von atherosklerotischen Plaques beteiligt. In verschiedenen Studien konnte man nachweisen, dass die absolute LDL-Reduktion mit der relativen Risikoreduktion von kardiovaskulären Ereignissen korreliert. Bei Patienten mit einem sehr hohen Risiko wird in den Leitlinien ein LDL-Zielwert von unter 70 mg/dl oder eine mindestens 50%ige Absenkung empfohlen. Doch dieser Zielwert wird mit Statinen bei drei Viertel dieser Patienten nicht erreicht. Mit dem PCSK9-Inhibitor Evolocumab (Repatha®) steht jetzt eine neue Option für die LDL-Senkung zur Verfügung. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Substanz wurden im Rahmen der FOURIER-Studie bei 27.564 Patienten mit einem LDL-Wert ≥ 70 mg/dl oder einem Wert des Non-HDL-Cholesterins von ≥ 100 mg/dl und einer klinisch nachweisbaren kardiovaskulären Erkrankung, die mit einer optimierten Statin-Dosis behandelt waren, geprüft. Mit Evolocumab wurde der kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkt oder Schlaganfall um 20% gesenkt. Der positive Effekt war bereits nach sechs Monaten sichtbar und nahm im weiteren Verlauf zu. Die Verträglichkeit war genau so gut wie bei Placebo.
Quelle: Pressegespräch "Update Kardiologie" auf dem DGK, 5.4.2018 in Mannheim. Veranstalter: Amgen