Bei Typ-2-Diabetikern sollten Ärzte nicht allein den HbA1c-Wert im Auge behalten, sondern auch auf das Herzrisiko ihrer Patienten achten. Bei 7.020 Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Ausgangsrisiko reduzierte Empagliflozin (Jardiance®) in der EMPA-REG-OUTCOME-Studie zusätzlich zu einer antidiabetischen Standardtherapie signifikant die kardiovaskuläre Mortalität um 38 %. Nach Aussage von Prof. Nikolaus Marx, Aachen, zeigten sich nach vier Jahren auch die Rate Herzinsuffizienz-bedingter Krankenhausaufnahmen um 35 % und die Gesamtmortalität um 32 % signifikant verringert [1].
In puncto kardiovaskulärer Risikoreduktion kann sich Empagliflozin damit durchaus mit den Effekten eines ACE-Hemmers oder Statins messen lassen, unterstrich Marx. Überraschend war, dass der Rückgang von kardiovaskulärem Tod und Herzinsuffizienz-Einweisungen recht früh im Verlauf nachweisbar war. Zusätzlich wurde das Risiko für das Fortschreiten oder Neuauftreten einer Nephropathie vermindert [2], so Prof. Roland E. Schmieder, Erlangen.
Nach der meistens durch einen Facharzt erfolgenden Verordnung sollten sich Hausärzte nicht scheuen, den überwiegend gut verträglichen SGLT2-Hemmer – zu beachten sind hier vor allem Genitalinfektionen – fortzuführen, zumal er als Praxisbesonderheit anerkannt wird und so das Budget nicht belastet.
Literatur:
-
1 Zinman B et al: N Engl J Med 2015; 373(22): 2117-128
-
2 Fitchett D et al: Eur Heart J 2016; 37(19): 1526-1534
Quelle: Expertengespräch von Boehringer Ingelheim und Lilly Deutschland, „Herz, Diabetes und Niere: Mit vereinten Kräften“, DGK-Jahrestagung, Mannheim, 22. April 2017