Die symptomatische gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) wird zunächst mit Protonenpumpenhemmern (PPI) behandelt. Doch diese erzielen bei weitem nicht bei allen Patienten die erwünschte Beschwerdefreiheit. Bei diesen Patienten bietet sich ein Alginat als Add-on-Therapie an, wie Prof. Joachim Labenz, Siegen, auf dem DGIM in Mannheim erklärte.
Alginate sind kein neues Therapeutikum, jedoch wurde erst neulich die Säuretasche (Acid Pocket) durch neuere Darstellungen entdeckt, so der Gastroenterologe. Sie bildet sich kurz nach der Nahrungsaufnahme im Magen, direkt unterhalb des Ösophagus auf dem Nahrungsbrei. Bei GERD ist der natürliche Antireflux-Mechanismus jedoch nicht mehr ausreichend funktionsfähig, sodass der stark säurehaltige Inhalt der Acid Pocket sich zurück in die Speiseröhre ergießt.
Dies kann ein PPI nicht verhindern, weshalb gemäß einer Studie von Labenz 42% der Patienten nicht beschwerdefrei sind [1]. Das Alginat-Präparat Gaviscon® hingegen bildet erst im Magen ein Gel, das sich wie eine mechanische Schutzschicht auf die Oberfläche der Säuretasche legt und so physikalisch den sauren Reflux verhindert. Dass dies ein gutes ergänzendes Wirkprinzip darstellt, belegt eine aktuelle Untersuchung, in der unter Alginat-Add-on 75% der GERD-Patienten respondierten versus 36%, wenn Placebo zum PPI hinzukam (p=0,005) [2].
Literatur
- Labenz J et al: MMW Fortschritte der Medizin 2016; 158 Suppl 4:7-11
- Bytzer et al: Posterpräsentation Gastro Update Europe 2017
Quelle: Satellitensymposium: Umdenken im Refluxmanagement – Neue Strategien, wenn PPI nicht (mehr) adäquat, im Rahmen des 124. DGIM, Mannheim, 15.04.18; Veranstalter: Reckitt Benckiser